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MentalHealth Network – Vernetzt. Unterstützend. Wirksam.

  • Autorenbild: Vanessa Müller
    Vanessa Müller
  • vor 5 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

In meinem letzten Beitrag habe ich bereits erzählt, dass ich mich in letzter Zeit intensiv mit verschiedenen Krankheitsbildern beschäftigt habe. Das wirkt auf den ersten Blick vielleicht verwirrend, schließlich sind wir in der Schulsozialpädagogik nicht für Diagnosen oder Einzelfalltherapien zuständig und trotzdem begegnen uns diese Themen täglich: im Klassen- und gruppenbezogenen Kontext sitzen viele Kinder, die mit ganz unterschiedlichen Herausforderungen leben.


Am häufigsten begegnet uns dabei ADHS, dicht gefolgt von Autismus, Hochsensibilität, Ess- und Angststörungen und vielen weitere. In meiner Arbeit mit Klassen hab ich gelernt, wie viel wir bewirken können, wenn wir unsere Stunden bewusst anpassen. Kleine Veränderungen machen es möglich, dass auch diese Kinder gut mitkommen, sich gesehen fühlen und aktiv teilnehmen können.


Besonders hilfreich sind, wie ich im letzten Beitrag beschrieben habe, achtsamkeitsbasierte Elemente wie kurze Yoga- oder Atemübungen aber auch Struktur, Klarheit und vor allem das Gefühl, willkommen zu sein, spielen eine enorme Rolle. Kindern zu vermitteln, dass Anderssein nichts Negatives ist, sondern Teil ihrer Persönlichkeit, kann unglaublich entlastend wirken. Ich erlebe immer wieder, dass Kinder durch diese kleinen Anpassungen aufmerksamer werden, sich eher beteiligen und ihre Konzentration deutlich steigt. Sie lernen, besser mit Stress umzugehen, Ärger frühzeitig wahrzunehmen und die Angst vor dem „Anderssein“ zu verlieren, weil sie spüren: Ich darf hier so sein, wie ich bin.


Jede*r bringt Stärken und Schwächen mit und genau diese Stärken helfen, Herausforderungen auszugleichen. Das stärkt nicht nur das Selbstwertgefühl, sondern auch die mentale Gesundheit.

Gerade vor Weihnachten möchte ich euch deshalb auf ein Projekt aufmerksam machen, das von einer lieben Kollegin gestartet wurde:


MentalHealth Network – ein Netzwerk für mentale Gesundheit

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Aktuelle Studien und Zahlen zeigen deutlich: Psychische Belastungen bei Kindern und Jugendlichen nehmen spürbar zu. Die Coronajahre, soziale Isolation, Leistungsdruck und anhaltende Unsicherheiten haben ihre Spuren hinterlassen und Schulen stehen dadurch vor großen Herausforderungen. Nicht überall gibt es Schulpsycholog*innen und präventive Arbeit kann häufig nicht im gewünschten Umfang umgesetzt werden, obwohl der Bedarf enorm ist.

Genau hier setzt das MentalHealth Network an. Ziel des Netzwerks ist es, Schulen, Lehrkräfte, Fachkräfte und Unterstützer*innen miteinander zu vernetzen, Wissen zu bündeln und bereits bestehende Angebote sichtbar zu machen. Menschen, die Projekte umsetzen oder über Fachwissen verfügen, teilen ihre Erfahrungen, Materialien und Konzepte. So können andere schneller, gezielter und wirksamer handeln. Auch Sponsoren haben die Möglichkeit, Teil des Netzwerks zu werden und Präventionsarbeit aktiv zu unterstützen. Ab Januar finden dazu erste Termine statt. Bei Interesse verlinke ich euch die Website hier, sodass ihr euch informieren und selbst als Partner Teil des Netzwerks werden könnt.

Regensburger Mentoringprogramm als erster Netzwerkpartner
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Eine Schule aus Regensburg ist mit ihrem Schulprojekt, dem Regensburger Mentoringprogramm, bereits Teil des MentalHealth Network. Als erster offizieller Netzwerkpartner stellt das Team dort sein erfolgreich etabliertes Mentoringprogramm inklusive erprobter Materialien vor. Das Regensburger Mentoringprogramm ist sowohl auf Instagram als auch über eine eigene Website präsent und bietet eine wertvolle Anlaufstelle für alle, die sich für mentale Gesundheit im schulischen Kontext interessieren, sich engagieren möchten oder einen tieferen Einblick in die praktische Arbeit des Projekts gewinnen wollen.


Prävention beginnt im Kleinen

Um präventiv zur mentalen Gesundheit beizutragen und Teil eines Netzwerks wie dem MentalHealth Network zu sein, braucht es keine großen Jahresprojekte. Oft sind es die kleinen Maßnahmen im Schulalltag, die eine große Wirkung entfalten und für Kinder und Jugendliche, aber ebenso für Lehrkräfte und Fachpersonal bedeutsam sind. Manchmal reicht es, eine klare Botschaft zu vermitteln:

Du bist okay. Du darfst fühlen, was du fühlst und es gibt Wege, mit Wut, Stress und Unsicherheit umzugehen.


Mir persönlich hat es sehr geholfen, mich intensiver mit Krankheitsbildern auseinanderzusetzen und gleichzeitig die mentale Gesundheit von Schüler*innen, Lehrkräften und auch meine eigene, im Blick zu behalten. Denn nur wenn wir selbst stabil sind und unsere eigenen „Helferchen“ kennen, können wir andere begleiten und stärken.


Schaut euch das Projekt gerne an und werdet Teil des Netzwerks, wenn ihr an eurer Schule bereits ein Angebot umsetzt, gerade dabei seid, eines aufzubauen oder euch grundsätzlich für die mentale Gesundheit interessiert. Gemeinsam können wir viel bewegen und wie wir aus den letzten Beiträgen wissen, ist Vernetzung das A und O für nachhaltige und wirksame Präventionsarbeit!


Ich wünsche euch wunderschöne, ruhige Weihnachtsfeiertage und vor allem erholsame Ferien! Eure Sozialpädagogin mit Herz :)

 
 
 

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